Im Fokus der Forschung
Myrrhe wirkt bei Entzündungen im Darm
Inzwischen stehen mikroskopisch kleine Entzündungen im Darm im Fokus der Forscher. „Diese, von uns Ärzten `Mikroinflammationen´ genannt, gelten inzwischen auch als Auslöser des Reizdarmsyndroms“, erklärt Prof. Dr. med. Ahmed Madisch, Magen-Darm-Facharzt am Klinikum Siloah, Hannover. Daher setzt er zur Behandlung pflanzliche Arzneimittel ein, deren antientzündliche Wirksamkeit wissenschaftlich gut belegt ist. „Mehrere neue Untersuchungen deutscher Universitäten und Kliniken haben diese Mechanismen bei Arzneipflanzen wie der Myrrhe alleine und verstärkt in Kombination belegt.“
In ihrer aktuellen Übersichtsstudie erklären die Wissenschaftler anhand mehrerer Mechanismen die Rolle der Mikroentzündungen im Darm als Auslöser des Reizdarmsyndroms: So weisen sowohl niedrige Konzentrationen spezieller Substanzen (z. B. Fettsäuren) als auch die erhöhte Anzahl von Immunzellen auf die kleinen Entzündungen im Darm hin. Auch bei Patienten, die eine Magenschleimhautentzündung hatten, kann sich im Anschluss daran ein Reizdarmtyp entwickeln, der sich durch leichte Entzündungen auszeichnet. „Diese und weitere Vorgänge im Darm und auf Nervenebene sprechen dafür, dass viele Beschwerden des Reizdarmsyndroms mit einer erhöhten Mikro-Entzündungsaktivität erklärt werden könnten“, fasst Madisch zusammen. Die Tatsache, dass die kleinen Darmentzündungen eine wesentliche Rolle beim Reizdarm spielen können, spricht für die Anwendung eines pflanzlichen Arzneimittels mit Myrrhe.
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